wissenschaftliches Arbeiten, Teil 1

mit Frau Dr. KonopkaJ
Am Freitag, den 15.02.19, wurde im Rahmen des offenen EAGs von Frau Dr. Nicole Konopka ein Vortrag über wissenschaftliches Arbeiten gehalten.
Zunächst verglich sie dabei schulisches mit universitärem Arbeiten, wobei sich herausstellte, dass sich deren Profile ähneln und die Grundlagen in der Schule gelegt werden. Dabei betonte sie, dass vor allem ein Zeitplan wichtig sei und erwähnte auch das Modulhandbuch, das als Richtlinie sowohl für Studenten als auch Dozenten gelte.
Danach erklärte sie was Wissenschaftlichkeit eigentlich sei, indem sie sich auf Umberto Eco berief. Es ginge hierbei vor allem darum, relevante Informationen transparent, kontrollierbar, nachvollziehbar, strukturiert und selbstständig erarbeiten zu können. Die Fokussierung sollte dabei auf klar ausgeführte Gedankengänge gelegt werden.
Hierauf wurden die Formen der wissenschaftlichen Arbeiten vorgestellt. Dazu zähle unter anderem die Hausarbeit, das Referat und die Abschlussarbeit. In allen Fällen müsse Wert auf die genau zu klärenden formalen und inhaltlichen Anforderungen gelegt werden, bevor man mit der Arbeit beginne.
Im folgenden Verlauf schilderte sie die Funktion der wissenschaftlichen Arbeit, unter dem Aspekt der gezielten Aneignung von neuem Wissen und klaren Vermitteln von Erkenntnissen. Sie betonte dabei, dass die erste Hausarbeit wohl eher als Schulung der Fähigkeit zum wissenschaftlichen Schreiben diene. Es gelte außerdem Barrieren der Schreibblockade zu durchbrechen, wobei sie unter anderem ein Diktiergerät als probates Mittel nannte.
Als nächstes erläuterte sie die zu beachtenden Methoden, die sich auf die beiden Säulen der Literaturauswertung und der Empirie stützen. Eine eigene Meinung sei dabei wichtig, aber irrelevant, wenn sie nicht zu belegen sei, führte Frau Konopka an. Jedes Fach hat dabei seine eigene Vorgehensweise.
Bei den Phasen des wissenschaftlichen Arbeitens ist zunächst die Themensuche und -findung, sowie der Weg von der Fragestellung zur Arbeitsthese und die Materialsuche, beziehungsweise -auswahl wichtig. Diese können aber auch vom Dozenten vorgegeben sein, wobei ein realistischer Zeitplan wichtig ist. Die Themen müssten sich auf das jeweilige Semester oder den tatsächlichen Studiengang beziehen. Man unterscheide zwischen der Materialauswahl, dem Primärtext, und der Literaturrecherche, die man als Sekundärliteratur bezeichnen würde. Im Weiteren ging sie noch darauf ein, dass eine Selbstständigkeitserklärung erforderlich sei.
Der Aufbau einer wissenschaftlichen Arbeit gliedert sich, ähnlich wie im schulischen Bereich, in Einleitung, Hauptteil und Schluss, wobei ein Literaturverzeichnis als wichtiger Bestandteil für die Belegung, der in der Arbeit gebrauchten Zitate und Quellen zu verstehen ist.
Unter weitere Besonderheiten fallen auch fachabhängige Teilbereiche, wozu unter anderem ein Abbildungs- oder ein Abkürzungsverzeichnis zählen könne.
Als Fazit nannte Frau Konopka die Fokussierung auf das Thema, eine angemessenen Reflektion, die nötige Transparenz, sowie die Nachhaltigkeit der Arbeit. Sie betonte dabei aber vor allem auch, dass eine gesunde Distanz trotz großen Interesses für das gewählte Thema zu wahren sei. Es sollten auch Gegenargumente bewusst beleuchtet und in Betracht gezogen werden und für jedermann verständlich und nachvollziehbar formuliert sein.
Der Vortrag von Frau Nicole Konopka war nicht nur sehr informativ, sondern auch humorvoll und sympathisch gestaltet, so dass er von den Schülern aufmerksam und begeistert verfolgt wurde. In einem weiteren, im Mai stattfindenden, Vortrag, wird sie dann die Thematik der Plagiate noch näher beleuchten, worauf wir uns jetzt schon freuen.
Michael Tietze und Vanessa Peter, Jahrgang I